Adventskalender 12. Dezember: Der Duft der Sterne

Publiziert am 12.12.2025

Gestern war Altenheimandacht. Die Seniorinnen und Senioren erhielten, passend zum Thema „Der Duft von Weihnachten“ von mir persönlich gebastelte Filzherzchen und Sterne. Ich gebe zu, meine Bastellehrerin in der Primarschule hatte vermutlich recht, als sie sagte, meine manuellen Gaben seien limitiert. Den Sternen fehlt hier und da eine Ecke und sie sind unregelmässig und sehen aus, als ob sie schon die eine oder andere Kollision mit einem Meteoriten hinter sich hätten oder seinen einfach schlecht designt. Die Herzen dagegen würden sicher jedem Kardiologen Kopfzerbrechen bereiten mit den unterschiedlich grossen Herzkammern. Aber sie sind natürlich mit Liebe gemacht und das wichtigste ist natürlich, dass sie alle mit etwas Weihnachtsduft getränkt sind, den man mit nach Hause tragen kann. Die Besucher der Andacht hat es jedenfalls sehr gefreut und sie sind froh zum Mittag gezogen.

Was ist Dein Duft von Weihnachten? Welche Düfte und Gerüche stellen sich da ein? Woran erinnerst Du Dich? Aus der Küche duftet es vielleicht nach frisch gebackenen Guetzli und vielleicht Stollen (wobei mir das eher eine deutsche Erinnerung/Tradition zu sein scheint), aus dem Ofen duften vielleicht sogar die Bratäpfel mit Zimt oder ein feiner Gänsebraten. Die Kerzen duften nach Bienenwachs und der Christbaum dann nach Tannenharz. Die Gewürze, Zimt, Vanille, Kardamom, Anis dürfen nicht fehlen. Auch der frische Duft von Mandarinen und Orangen gehört in diese Zeit.

Wie duftet Dein Weihnachten?
Oder besser gesagt: wie wünschst Du dir, dass es duftet?
Nach Wärme, Gemütlichkeit, Familie und Ruhe?
Ich bin mir sicher: jeder und jede von uns hat seine ganz eigene Duftkomposition von Weihnachten!
Eines haben die Düfte alle gemeinsam:
sie wecken in uns Lebenserinnerungen, – vielleicht auch Kindheitserinnerungen und die Sehnsucht nach schönem Beisammensein zu Hause – oder auch in den Kirchenräumen.
Ja, die Düfte… Sie lassen uns innehalten, verlangsamen alles und gehen direkt in unser Herz.
Jetzt ist an Weihnachten ja Gott als kleiner Mensch zu uns gekommen. Als Jesuskind…
Und vielleicht hat Maria auch einem der Hirten das Kind in die Arme gelegt und er konnte den feinen Duft, den Babys haben riechen, der irgendwo zwischen Pfirsich und Buttermilch liegt…Wer weiß…
Allerdings – geduftet hat es im Stall in Betlehem sicher nicht – eher gestunken nach verbrauchter Luft und Staub.
Doch genau so wollte es ja Gott: Gott wollte auf die Welt kommen im Gestank des Elends und der Not.
Mittenhinein ist Jesus geboren.
Ja, und mittenhinein in aller Not dieser Welt – so will er auch heute noch geboren werden.
In all den Angstschweiß, Staub und Dreck der Welt. Mittenhinein möchte Gott zu uns kommen und uns mit seinem Duft umarmen – wenn wir seine Nähe zulassen.
Deshalb: lassen wir uns umarmen von dem Duft Gottes.
Paulus sagte einmal: Wir sind ein Wohlgeruch Christi. (2 Kor 2, 15-16)
Na denn:
Eine frohe, dufte Weihnachtszeit wünsche ich Dir und mir, voll wohltuender Gerüche und Düfte!

Dein Pfarrer Uwe Hayno Klaas Tatjes

Das Lied zum Tag ist naheliegend der Kinderliedklassiker „In der Weihnachtsbäckerei“ von Rolf Zukowski, interpretiert von einem Landsmann von mir und seinen kleinen Helfern 🙂

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