Adventskalender 15. Dezember: Nördliche Hoffnung

Publiziert am 15.12.2025

Wenn man einmal das Glück hatte, Polarlichter an einem klaren Nachthimmel beobachten zu können, wird man dieses Erlebnis kaum vergessen können. Die unglaublichen Farben und das Spiel der flackernden Energieströme am nachtschwarzen Himmel sind ein wirkliches Phänomen. Sie entstehen durch die Begegnung zweier Welten: Wenn der Sonnenwind die Energie von Sonneneruptionen zur Erde trägt, entstehen Energieströme, die mit dem Magnetfeld der Erde reagieren. Treffen diese an den Magnetpolen auf Sauerstoff- und Stickstoffatome, entsteht das charakteristische Leuchten, das wir Polarlicht oder Aurora Borealis (analog gibt es auch ein Südlicht in der Antarktis) nennen.
Abseits dieser nüchternen Erklärung bleibt immer das Staunen über dieses Phänomen. das Angerührten von diesem grandiosem Schauspiel am Himmel, das einen ahnen lässt, dass wir nur ein kleines Geheimnis in einem grossen Ganzen sind, ein Molekül in einem riesigen System, das das unsere Vorstellung übersteigt.
An Weihnachten treffen auch zwei Welten, zwei Energien aufeinander. Was das bedeuten kann, hat Karl Rahner in einem wunderschönen Text festgehalten.

HELLE FREUDE

Weihnacht sagt:
Alle Zeit ist schon umfasst von der Ewigkeit,
die selber Zeit wurde.
Alle Tränen sind im Innersten schon versiegt,
weil Gott sie selbst geweint hat
und schon aus seinen eigenen Augen wischte.
Alle Hoffnung ist eigentlich schon Besitz,
weil Gott schon von der Welt besessen ist.
Die Nacht der Welt ist schon hell geworden

KARL RAHNER

Als heutige Musik wähle ich den „Josefin’s Waltz“ vorgetragen von Meisterfiddler Alaisdar Fraser und dem Natalie Haas Quartet, weil es tänzerische Eleganz und verspielte Energie hervorragend vereint.

Staunend unterm Sternenzelt, euer Pfarrer Uwe Hayno Klaas Tatjes

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