Spaziergang durch die Taubenlochschlucht
Heute, am faulen 2. Januar nehme ich mir mal die Freiheit, auf einen älteren Text von mir zurückzugreifen. Er passt wunderbar zum Eintreten in ein neues Jahr 2025 mit all seinen Ungewissheiten. Und nebenbei bemerkt, ein Spaziergang, den ich nur unbedingt empfehlen kann, man kann ihn vom Bahnhof Biel/Bienne mit dem Stadtbus durchführen.
wie mächtig
sich die schüss*
einen weg durch
versteinerte gleichgültigkeit bahnt
wie eng
und beklemmend
wachsen
die felsen
den himmel empor
bis ich ganz
eingeschlossen
bin unter felswand
und wassertosen
ohne zweifel
ein finsteres tal
in dunklen
talschluchten
ist nur eine
botschaft
wichtig
nämlich
dass wege
hindurch
führen
so auch
hier
mit festem schritt
gehe
ich über
dem wasserlärm
und unter
felsendom
auf schmalen
wegen
freundlicheren
höhen
entgegen
Pfarrer Uwe Tatjes
* die schüss oder französisch la suze ist ein fluss, der aus dem jura kommt und durch biel fließt, kurz vor der altstadt von biel durchbricht der fluss in einer juraklus den riegel des jura und bricht in der taubenloschschlucht nach süden durch. der fluss hat den felsen tief und bizarr durchfressen
Zur Musik für heute: die gewissheit, die man braucht, um auch durch tosende schluchten und finstere täler zu kommen, drückt der satz „Pied-en-l´ air“ aus der „Capriol Suite“ aus… Barry Woodsworth and the Britisch Philhamonic Orchestra