Stürmische Weihnachten
Der Wetterbericht
vermeldet
stürmische Weihnachten
weder in den Bergen
noch an der Küste
noch irgendwo
dazwischen
wird es
weiße Weihnachten
geben
Wer hat uns eigentlich
mit diesem
Gemütlichkeitsvirus
infiziert?
Als sei Weihnachten
der Inbegriff
metereologischer Sehnsüchte
und komprimierter
Harmonitis?
Ein hübsche Kulisse
um es sich
darin
bequem
zu machen?
Ob es im Stall von
Bethlehem
wohl auch
geweht
gezogen
reingeregnet
hat?
Und
täte
uns
ein wenig
durchgepustet
aufgerüttelt
aufgeschreckt
werden
nicht
sehr
gut?
Immerhin
kommt
der Schöpfer
selbst
kein
laues Lüftchen
zu uns…
Wir sind
zu gemütlich
zu satt
zu wenig
sehnsüchtig.
Ich wünsch
mir
stürmische Weihnachten.
Ehrlich.
**********
O Heiland, reiß die Himmel auf,
Herab, herab, vom Himmel lauf!
Reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
Reiß ab, wo Schloss und Riegel für!
O Gott, ein’ Tau vom Himmel gieß;
Im Tau herab, o Heiland, fließ.
Ihr Wolken, brecht und regnet aus
Den König über Jakobs Haus.
O Erd’, schlag aus, schlag aus, o Erd’,
Dass Berg und Tal grün alles werd’
O Erd’, herfür dies Blümlein bring,
O Heiland, aus der Erden spring.
Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,
Darauf sie all’ ihr’ Hoffnung stellt?
O komm, ach komm vom höchsten Saal,
Komm tröst uns hier im Jammertal.
O klare Sonn’, du schöner Stern,
Dich wollten wir anschauen gern.
O Sonn’, geh auf, ohn’ deinen Schein
In Finsternis wir alle sein.
Hier leiden wir die größte Not,
Vor Augen steht der ewig’ Tod;
Ach komm, führ uns mit starker Hand
Vom Elend zu dem Vaterland.
EG 7/RG 661