Die Halle der Welt mit Licht erfüllen
Heute ist Epiphanias. Fest der Erscheinung, Fest des Lichts. Der Stern von Bethlehem bleibt nicht ewig stehen. Von Anfang an war er ein wandernder Stern, der den Weg zeigt, aus dem Dunkel heraus führt (Mt 2,9). Aber im Herzen derer, die ihm gefolgt sind, zieht er mit. (Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld./ Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld./ Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr./ Von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her. Jochen Klepper). Weihnachten ist ein Fest, das nicht eingepackt werden will, weggräumt, sondern mitgehen. Es kommt, um Licht in das Dunkel zu tragen, die Welt mit dem Licht zu erfüllen, das Gott selbst ist. Darum ist das heute das Ende des Adventskalenders und der Anfang unserer Wege, dies Licht nun weiterzutragen in unser Leben. Es war schön, jeden Tag einen Lichtfunken zu suchen, nach etwas Erleuchtendem zu fragen, an längst vergessenen oder übersehenen Dingen zu reiben, bis sie glänzen. Ich hoffe, es war hier und da für euch erleuchtend, erheiternd, mutmachend, oder so, dass es euer eigenes Nachdenken oder euren Widerspruch herausgefordert hat. Und hoffentlich nicht allzu nervig, jeden Tag mit meinen kruden Gedanken konfrontiert zu sein. Mir hat es an jedem Tag Freude gemacht, auch wenn es hier und da mühsam war oder es schwierig, den Gedanken pünktlich an jedem Tag zu liefern – die Gesundheit mit einer fetten Erkältung nach Weihnachten machte es mir vor allem schwer. Aber ich danke euch, dass ihr all das mit so viel Geduld und hier und da sogar mit Kommentaren oder Feedbacks ertragen und begleitet habt. Für mich war war es wichtig und schön zu spüren, dass es nicht umsonst ist, wenn wir unsere Gedanken, Beobachtungen, Gefühle, Träume und Hoffnungen teilen. Vielleicht macht euch das Mut, das auch zu tun, auf eurem Weg, in eurem Umfeld, in eurem Leben. Ich freue mich immer, von euch zu hören. Und so jetzt lasst uns die Halle der Welt mit Licht erfüllen, denn genau das tun wir, wenn wir das Licht der Hoffnung weitertragen. Gott segne euch auf eurem Weg in 2025! Euer Uwe (Tatjes)
gott segne deinen weg
die sicheren und die tastenden schritte
die einsamen und die begleiteten
die großen und die kleinen
gott segne dich auf deinem weg
mit atem über die nächste biegung hinaus
mit unermüdlicher hoffnung
die vom ziel singt, das sie nicht sieht
mit dem mut, stehenzubleiben
und der kraft, weiterzugehen
gott segne deinen weg
geh im segen
gesegnet bist du segen
wirst du segen
bist ein segen
wohin dich der weg auch führt
KATJA SÜSS
Die Halle der Welt mit Licht erfüllen
Ein König hatte zwei Söhne. Als er alt wurde, überlegte er, wer sein Nachfolger werden sollte. Eines Tages rief er seine beiden Söhne zu sich und gab jedem fünf Silberstücke. „Wer damit bis zum Abend unseren Festsaal füllt, der soll mein Nachfolger werden. Womit ihr den Saal füllt, das ist eure Sache.“
Der älteste Sohn ging hinaus. Er kam an ein Feld, wo die Arbeiter Zuckerrohr ernteten und es in einer Mühle auspressten. Das ausgepresste Zuckerrohr lag nutzlos herum. Da dachte der Sohn: „Das ist eine gute Gelegenheit. Mit diesem nutzlosen Zeug kann ich schnell und billig den Festsaal füllen lassen.“ Mit dem Aufseher der Arbeiter wurde er sich schnell einig. Am späten Nachmittag war der Saal mit dem ausgepressten Zuckerrohr gefüllt. Der Sohn ging zu seinem Vater und sagte: „Ich habe meine Aufgabe erfüllt. Auf meinen Bruder brauchst du nicht mehr zu warten. Mach mich zu deinem Nachfolger!“ Der Vater antwortete: „Es ist noch nicht Abend. Ich werde noch warten.“
Bald darauf kam der jüngere Sohn. Er bat, das Zuckerrohr aus dem Saal zu entfernen. Als der Saal leer war, stellte er mitten in den Saal eine Kerze und zündete er sie an. Ihr Schein füllte den Saal bis in die letzte Ecke hinein. „“Du sollst mein Nachfolger sein“, sagte der Vater. „Dein Bruder hat fünf Silberstücke ausgegeben, um den Saal mit nutzlosem Zeug zu füllen. Du hast nicht einmal ein Silberstück gebraucht, um den Festsaal mit Licht zu füllen. Du hast den Saal gefüllt mit dem, was die Menschen brauchen.
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tja, jetzt gehe ich dann mal…. aber wie heißt es so schön im Sprichwort: Man soll das Fest verlassen, wenn es am schönsten ist….
aber mit meiner Musik, öffnet sich die Tür in dein und mein alltägliches Leben und die Klänge des Festes begleiten uns, leicht melancholisch, aber auch so, dass wir leise lächeln müssen und mitsummen und unser Gesicht zu leuchten beginnt….
Valse de Rosans, Solfrid Molland „Katedral for tapte drømmer“