Die Teilnehmenden der Goldenen Konfirmation in St. Antoni am 13. April

Rückblick auf die Goldene Konfirmation am 13. April

Publiziert am 14.04.2025

10 ehemalige Konfirmandinnen und Konfirmanden des Jahrgangs 1975 hatten wir angeschrieben, um mit ihnen am Palmsonntag die Goldene Konfirmation zu feiern. Dieser Einladung kamen 5 Angeschriebene nach, 2 Mitglieder der Gruppe sind bereits verstorben, die anderen waren verhindert.

So konnten wir Werner Brüllhardt, Fritz Burkhalter, Fritz Jost, Fritz Moser und Katharina Roth begrüssen. Schon vor dem Gottesdienst wurden erste Anekdoten aus der gemeinsamen Konfirmandenzeit ausgetauscht und erinnert, dass Pfarrer Albrecht Lutz damals gerade ein Haus baute und das auch immer wieder den Unterricht prägte. Die Wege aus unseren fünf Dörfern mussten damals immer zu Fuss oder mit dem Velo zurückgelegt werden. Das Konflager fand im halbfertigen Hausbau von Pfarrer Lutz statt und es war deutlich, dass es damals eine schöne Zeit war, die man zusammen hatte.

Pfarrer Uwe Tatjes begrüsste alle Anwesenden herzlich und merkte an, dass die Anfahrtswege diesmal ja nicht lang gewesen seien: Drei mal Alterswil, einmal Aarberg und einmal Schwarzenburg lägen ja alle in guter Distanz. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst wunderbar von Valerie Brönniman, Leona und Svenia Reitweg an Schwyzerörgeli und Kontrabass mit herrlich leichter, volkstümlicher Musik und Sabine Kolly an der Orgel, die nach der Predigt einen Hit des Jahres 1975 spielte: „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens.

Im Gottesdienst nahm Pfarrer Uwe Tatjes Bezug auf das Konfirmationsjahr 1975, in dem sich weltgeschichtlich grosses ereignete, wie das Ende des Vietnamkrieges und der Beginn der Schreckensherrschaft der Roten Khmer mit dem Fall von Phnom Phenh, in Spanien starb Franco und in Portugal ging die Militärdiktatur zu Ende. Die Schweiz durchlebte wirtschaftlich sehr schwierige Zeiten mit starker Rezession und Arbeitskämpfen, mit Naturkatastrophen (schweren Lawinen und Unwettern), bei den Nationalratswahlen siegte die SP mit 24,87% vor der FDP (22,21%), der CVP (21,01%) und der SVP (9,94%). Die Jurafrage wurde 1975 endgültig mit einer nationalen Abstimmung gelöst. Im Sensegebiet wurde das Seislermuseum in Tafers eröffnet und es war eine Aufbruchszeit für das Sensegebiet, das seit 1972 an das nationale Autobahnnetz angeschlossen war. Das brachte wirtschaftlichen Aufschwung und auch für unsere Gemeinde, die damals noch den ganzen Sensebezirk umfasste, starkes Wachstum. Abseits dieser Fakten seien solche Tage, so Pfarrer Tatjes, eigentlich „Weisst-Du-noch?“-Tage, die von vielen Erinnerungen und im Rückblock doch auch immer von Dankbarkeit geprägt seien. Und es ist gut, dankbar zu sein und das auch ausdrücken zu können.

Pfarrer Tatjes bezog dabei sich auf das Evangelium Lk 17, 11-19, das von der Heilung der Zehn Aussätzigen berichtet. Alle werden von Jesus geheilt, aber nur einer zeigt sich dankbar. Und dieser ist ausgerechnet ein Samariter, also einer, der eigentlich von der übrigen Gemeinschaft ausgeschlossen ist und verachtet wird. Dankbarkeit sei nicht selbstverständlich, so Pfarrer Tatjes und zeigte Verständnis für die neun anderen, die ihre Dankbarkeit nicht ausdrücken können: weil erfahrenes Unglück oder Leid sie hindert, weil sie unerfüllten Träumen oder schweren Erfahrungen nachhängen. Das sei nicht zu verurteilen. Er machte darauf aufmerksam, dass Jesus das auch nicht tue, sondern nur frage, wo die anderen seien und sie damit in seinem Fokus blieben. Er lade sie ein, er nehme sie ernst in ihrer Situation und so kann sich doch noch die Möglichkeit ergeben, dankbar zu werden und diese auch zu zeigen. Am Ende komme es darauf an, dass man seinen ganzen Weg annehmen und damit versöhnt sein können, durch Höhen und Tiefen hindurch, und Gott zu danken für den Weg, den man durch das Leben gefunden hat.

Im Anschluss an die Predigt gedachte Pfarrer Tatjes der beiden Verstorbenen aus der Konfrhmationsgruppe Hansueli Andrist und Erich Mühlemann, beide aus Heitenried, mit je einer an der Osterkerze entzündeten Kerze und einem Gebet.

Die fünf Goldkonfirmanden bekamen von Pfarrer Tatjes noch einmal Gottes Segen für den weiteren Lebensweg zugesprochen.

Pfarrer Tatjes dankte ganz besonders Kirchgemeinderat Stefan Pfäffli, der den Anlass im Auftrag des Kirchgemeinderates umsichtig und prima organisiert hatte.

Im Anschluss an den Gottesdienst war dann noch ein Apéro vorbereitet, bei dem sich viele schöne Gespräche ergaben und weitere Erinnerungen ausgetauscht werden konnten.

Da unsere turnusmässige Köchin Theres Gygi an diesem Sonntag leider nicht zu Verfügung stand, luden wir die Goldkonfirmanden zum gemeinsamen Zmittag im Gasthof St. Michael in Heitenried ein, wo der Tag mit feinen Speisen und guten Gesprächen ausklang. Besonderes Vergnügen bereitete dabei noch das herumgereichte Konfirmationsbild, das zeigte, dass 1975 zwar schon recht lange her ist, aber modisch doch schon erstaunlich lässig war.

UT

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